Grundlagen

Behinderungen und/oder Einschränkungen

Die meisten Menschen denken beim Stichwort "Behinderung" sofort an körperliche Behinderungen (z.B. den "klassischen" Rollstuhlfahrer) oder Sehbehinderungen. Dabei gibt es letztendlich eine ganze Reihe von Beeinträchtigungen für den Menschen; ihre Relevanz für die Erstellung barrierefreier Seiten wird jedoch nur für die Sehbehinderungen und die Farbenblindheit detaillierter besprochen (weitergehende Informationen zu Behinderungen sind im Anhang im Kapitel 7.3 aufgeführt).

Farbblindheit

Landläufig werden unter der Bezeichnung "Sehbehinderte" Blinde verstanden; Webdesigner sollten sich jedoch viel mehr Sorgen um diejenigen Menschen machen, die noch etwas Sehvermögen besitzen und solche, die Probleme mit bestimmten Farbkombinationen haben. Nahezu alle Farbenblinden sehen immer noch Farben - die einzige nennenswerte Ausnahme wird Achromatopsie genannt und betrifft Schätzungen zufolge 0,03% der Weltbevölkerung. Diese Gruppe sieht (soweit sie das selbst beurteilen kann) alles in Graustufen.

Welches sind nun die Farbkombinationen, die bei Farbenblinden für Verwirrungen sorgen? Die klassische Kombination ist Rot und Grün (zum Glück spielt bei Verkehrsampeln auch noch die Position einer Farbe eine Rolle), aber auch viele rötliche bzw. grünliche Abstufungen bereiten Probleme. Die medizinischen Termini für diese Formen der Fehlsichtigkeit lauten im übrigen Protanopie und Deuteranopie (falls sie in abgeschwächter Form auftreten Protanomalie resp. Deuteranomalie).

Weitaus weniger Menschen können Blau und Grün nicht auseinander halten - hier lautet der Fachausdruck Tritanopie. Eine solche Fehlsichtigkeit kann sich im Laufe der Zeit entwickeln, wohingegen Protanopie und Deuteranopie meistens erblich sind.

Die Zahl der Betroffenen beträgt (in westlichen Ländern) zwischen 4-8% der Bevölkerung. Die meisten Farbenblinden sind Männer.